Miteinander für Zürich - 27. Mai 2015

von Beatrix Ledergerber

 

Veränderung der Herzen nötig

«500 Jahre Trennung sind genug» – Unter diesem Motto bereiten für 2016 christliche Gemeinschaften und Bewegungen einen Grossanlass in München vor. In Zürich trafen sich am 27. Mai 40 Angehörige verschiedener Kirchen, um das Netz des «Miteinander» fester zu knüpfen.

Gerhard Pross zu Gast

«Es braucht eine Veränderung der Herzen», sagte Gerhard Pross in Zürich. Pross, bis 2012 Hauptreferent des CVJM/YMCA – Esslingen, ist Leiter des Netzwerkes „Treffen von Verantwortlichen“ in Deutschland, Gründungsmitglied des Europäischen Leitungskomitees und seit 2012 hauptberuflich engagiert für das grosse «Miteinander», in dem seit 1999 immer mehr christliche Bewegungen und Gemeinschaften aus verschiedensten Kirchen – heute sind es 300 - unterwegs sind. In diesem «Miteinander» seien ganz unterschiedliche Spiritualitäten zusammen gekommen. Nicht immer sei es einfach gewesen, die Ausdrucksformen der anderen Spiritualitäten zu verstehen. «Früher sah ich alles durch mein evangelisches Raster – was nicht passte, erregte Abwehr in mir», erklärte Pross seinen Weg. Durch die Freundschaft, mehr noch das «Bündnis der Liebe», das die Verantwortlichen dieser Gemeinschaften schlossen, habe er gelernt, «vieles neu zu denken». So habe er die anderen Spiritualitäten und Konfessionen «von ihrem tiefsten Kern her, wo wir ganz nahe sind, verstanden».

Ein vielfältiges Volk Gottes in München 2016

Der bevorstehende Kongress Ende Juni/Anfang Juli 2016 in München soll ein Moment der gelebten Spiritualität als vielfältiges Volk Gottes und gleichzeitig ein «Hinausgehen in die Gesellschaft» werden. Nur gemeinsam könnten die Christen ihre Aufgabe in der Gesellschaft von heute wahrnehmen. In Foren werden Themen wie Familie, Schöpfung, Wirtschaft oder Solidarität von zwei bis drei Bewegungen gemeinsam erarbeitet, an Podien werden Experten im Gespräch mit Bewegungen und Gemeinschaften die anstehenden Fragen beleuchten. Bei einer Grosskundgebung auf einem öffentlichen Platz in München soll sichtbar werden, dass Einheit in Vielfalt möglich ist, auf der Basis von Versöhnung und im Einsatz für die Gesellschaft.

In lebhaften Kleingruppen diskutierten die Anwesenden in Zürich daraufhin ihre nächsten Schritte im lokalen Miteinander: im Gebet, Austausch von Informationen und Ideen für einen konkreten Schweizer Beitrag am Kongress in München, im Sensibilisieren von Kirchgemeinden und Pfarreien für dieses «neue Kapitel in der ökumenischen Bewegung».

Mehr Infos unter:

http://www.miteinander-wie-sonst.org/ und http://www.together4europe.org/de/

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